BOOT (Build, Own, Operate, Transfer)

Build, Own, Operate, Transfer (BOOT) ist eine Form des Betreibermodells im internationalen Projektmanagement. Betreibermodelle sind Projektformen, bei denen der eigentliche Investor den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung einer Anlage zeitlich befristet an ein anderes Unternehmen delegiert und damit de facto ein "Kunde" der Betreibergesellschaft ist.

Der Oberbegriff Build, Operate, Transfer (BOT) ist ein Akronym für die drei Phasen, die traditionell ein Betreibermodell ausmachen: Die Bauphase, die Konzessionsphase, in der die Anlage von der Betreibergesellschaft betrieben wird, und die Übergabe, bei der die Anlage an den Kunden übergeben wird. Da der Kunde in der Regel kein Interesse daran hat, die Anlage nach der Konzessionsphase selbst zu betreiben, wird der Betrieb auch danach meist der Betreibergesellschaft überlassen.

Ursprünglich wurden solche Betreibermodelle für Projekte der öffentlichen Hand entwickelt, wo sie als Public Private Partnership (PPP) bezeichnet werden. Bei diesen Projekten werden die Anlagen nach der Betriebsphase in staatliches Eigentum überführt. Mitte der 1990er Jahre wurden sie auch in industriellen Bereichen wie der Automobilindustrie oder dem Tanklagerbau eingeführt. Neben den finanziellen Aspekten spricht für ein Betreibermodell häufig die Verringerung des unternehmerischen Risikos des Kunden durch die Einbindung eines Spezialisten, zumal die Bezahlung in der Regel "pay-on-production" ist.

Die Besonderheit des BOOT-Modells besteht darin, dass der Kunde im Gegensatz zum klassischen BOT-Modell keine frühzeitige Buyout-Option hat, die es ihm erlauben würde, vorzeitig Eigentümer der Anlage zu werden.


Stand: Dezember 2015
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