Flugzeugbetankung

Der Begriff Flugzeugbetankung umfasst alle Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Versorgung von Flugzeugen mit Kraftstoff. Diese reichen von der Betankung im Flugzeug bis hin zum Betrieb von Flughafenlagern und Hydrantensystemen.

Da Kerosin leicht entzündlich ist und oft nur ein sehr kurzes Zeitfenster für die Betankung zur Verfügung steht, insbesondere bei Zwischenlandungen und Frachtflügen, ist die Flugzeugbetankung eine sehr verantwortungsvolle und anspruchsvolle Tätigkeit.

Ein Flugzeug kann mit maximal 800 Litern Treibstoff pro Minute betankt werden. Die Betankung erfolgt entweder durch einen Tankwagen oder an einer Tankstelle mit Hilfe einer Zapfsäule. Während LKW-Betankungsfahrzeuge (z. B. Bowser-Trucks) mit dem zu betankenden Flugzeugtreibstoff beladen werden, den sie von Flughafentanklägern vor Ort beziehen, ist ein Dispenser ein Fahrzeug, das die benötigte Treibstoffmenge über einen Schlauch aus dem Leitungsanschluss der Tankstelle in das Flugzeug pumpt. Verfügt die Zapfsäule nicht über eine Pumpe, kann das Flugzeug auch mit Hilfe der Schwerkraft betankt werden (Schwerkraftbetankung). Dabei wird der Treibstoff von der Oberseite in die Flügel eingefüllt und der Mitteltank mit Hilfe der flugzeugeigenen Pumpen aus den beiden Flügeltanks umgewälzt.

Wegen der Brand- und Explosionsgefahr sind bei der Flugzeugbetankung besondere Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. So dürfen Flugzeuge beispielsweise nicht bei laufenden Triebwerken, in geschlossenen Räumen oder bei Gewitter betankt werden. Außerdem müssen sie während des Betankungsvorgangs stets elektrisch mit den angeschlossenen Kraftstoffversorgungsanlagen verbunden und geerdet sein. Die Sicherheitsvorschriften für die Luftfahrtindustrie werden weltweit von der International Air Transport Association (IATA) und der Joint Inspection Group (JIG) festgelegt und decken somit 93 % der internationalen Luftfahrt ab.


Stand: Dezember 2015
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